[Song of the Week] Passenger – Holes

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Es gibt so Tage, da weiß man nicht genau, was man musiktechnisch will. Gut soll die Musik sein, zum Mitgrooven, zum Tanzen, zum Mitsingen, zum Nachdenken, zum Lächeln, zum Lachen, zum Träumen. Zumindest mir geht das häufig so. In diesen Momenten sind Onlineplattformen wie 8tracks genau das Richtige, denn sie haben für jede meiner Stimmungen und Emotionen genau die richtige Playlist parat. Schon viele Schätze habe ich auf diese Weise entdeckt und schon wenig später gekauft und auf meinen Ipod geladen.

Einer dieser Schätze ist Holes von Passenger, einem Singer-Songwriter aus England, der eigentlich Mike Rosenberg heißt. In diesem Song, der locker flockig daherzukommen scheint, geht es um die verschiedenste Form von holes, von Löchern. Löchern im Geldbeutel, Löchern im Haus, Löchern im Herzen, Löchern im Leben. Am Ende dieser kurzen Aufzählung stößt man schnell auf den eigentlichen Gehalt des Liedes, denn so harmlos, wie es zunächst scheint, ist es gar nicht: wir alle haben Löcher in unseren Herzen und Leben, doch wir machen immer weiter. Wir nehmen aus allem, was uns widerfährt, etwas Gutes mit und wachsen daran, sehen es als eine neue Chance.

Zugegebenermaßen war ich lange der Meinung, dass James Blunt für diesen Song verantwortlich sei, weil die Gesangsstimme mich doch sehr stark an ihn erinnerte. Als ich dann schließlich eines Besseren belehrt wurde, beschloss ich auch gleich, mich näher mit dem Text zu beschäftigen, da ich zuvor hauptsächlich von der beschwingten Melodie mitgerissen worden war. Der Optimismus des Liedes, der genau richtig portioniert ist, steckt an und gibt ein Stück weit neue Energie für jeden grauen Tag, der daherkommt. So häufig gibt es Möglichkeiten für einen neuen Beginn, für den Punkt, an dem man etwas hinter sich lässt und lächelnd nach vorne schaut, anstatt sich nur auf das hinterlassene Loch zu konzentrieren. Und fast genauso häufig trauert man dem hinterher, was zuvor noch da gewesen war. Dass jedem Anfang aber ein Zauber innewohnt, und der letztlich den Ärger und das Loch an sich überwiegt, wird oft übersehen.

Vielleicht geht es euch überhaupt nicht so. Vielleicht gehört ihr zu den Menschen, die ausnahmslos immer positiv in die Zukunft schauen und sich nie von dem leiten lassen, was in der Vergangenheit geschehen ist. Vielleicht wird bei jedem eurer inneren Löcher sofort ein großes Pflaster aufgeklebt, das heilende Wirkung hat. Dann könnt ihr euch diesen Song anhören, um gute Laune und einen Ohrwurm zu bekommen. Und allen anderen möchte ich diesen Song mitgeben, um auch in den Herbsttagen die Sonne scheinen zu lassen.

Und im Anschluss noch eine Aufnahme, die mir beim Herumklicken auf Youtube in die Finger fiel – sie stammt aus der Queen Street Mall in Brisbane (Australien), wo ich vor nicht allzu langer Zeit auch entlanggelaufen bin. Hach ja, die Erinnerungen……..

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