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John Katzenbach – Der Fotograf

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Inhalt: Der psychopathische Fotograf Doug Jeffers hat eine ganze Zeit allein „gearbeitet“, doch nun steht ihm der Sinn nach etwas Neuem. Er entführt die Studentin Anne Hampton, angehende Journalistin, und zwingt sie mit Gewalt dazu, in Zukunft alle seine Pläne und seine schaurigen Gedanken niederzuschreiben. Wenn sie sich widersetzt, hat sie keine Chance mehr, lebendig aus der Sache herauszukommen. Ständig ist die Hoffnung da, dass Jeffers sich selbst verrät oder auffliegt, doch langsam schwinden alle Gedanken an eine mögliche Flucht, an ein eventuelles Entkommen aus dieser grausamen Situation.

Amhranai meint: Von Katzenbach war ich bis jetzt restlos begeistert, so dass ich mich auch mit viel Motivation an dieses Buch von ihm gesetzt habe. Oft brauchen Bücher ein paar Seiten, bis sie mich von sich überzeugt haben – so war es auch hier. Nur dass es statt der paar Seiten einige hundert benötigte, bevor ich zum ersten Mal interessiert eine Augenbraue hob. Um sie schnell wieder sinken zu lassen. Zwar hat Katzenbach sich auch hier bemüht, einen psychopathischen Serienkiller zu erschaffen, doch misslingt ihm meiner Meinung nach die Platzierung in der Umwelt. Ist die Rahmengeschichte vielleicht noch gut überlegt und auch stellenweise ganz gut umgesetzt, so dass in unregelmäßigen Abständen so etwas wie Spannung aufkommt, verliert sich Katzenbach zu oft in Details und ausführlichen Gesprächen zwischen seinem Protagonisten Doug und der Studentin Anne, die dadurch das Interesse deutlich schwinden lassen.

Es passiert verhältnismäßig wenig auf diesen knapp 700 Seiten und das, was dann tatsächlich mal passiert, ist nicht mal ansatzweise auf dem Spannungsniveau, das ich von Katzenbach kenne. Normalerweise lege ich seine Thriller nur dann aus den Händen, wenn es wirklich nicht anders geht, doch hier musste ich mich fast schon zwingen, es in den Händen zu behalten. Schade! Doch die vermeintliche Tiefe des mordenden Protagonisten ist mir deutlich zu unscharf, dazu kommt noch die schleppende Entwicklung der Story. Insgesamt für mich einer der Flops in diesem Jahr. Wer sich auch mal von Katzenbach infizieren lassen will, sollte sich beispielsweise auf das Opfer verlegen. Auch der Patient oder die Anstalt sind zu empfehlen, aber zu diesem Buch würde ich wirklich keinem raten, der einen spannenden und überzeugenden Psychothriller sucht.

John Katzenbach – Das Opfer

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Inhalt: Die junge Studentin Ashley Freeman genießt ihr Leben in vollen Zügen. Ohne festen Partner, inklusive daraus resultierende Verantwortung, und mit einem Studium, das ihr Freude macht, ist jeder Tag für sie voll Sonnenschein. Doch als sie den Computerhacker Michael O’Connell kennenlernt, ist alles anders. Denn Michael ist ein Psychopath, der es sich in den Kopf gesetzt hat, Ashley ganz für sich allein zu haben. Und wenn er sie nicht haben kann, dann soll sie auch kein anderer haben. Grausame Machtspielchen beginnen, die sowohl Ashley als auch ihre ganze Familie mehrmals in Lebensgefahr bringen und zeigen, zu was Michael fähig ist, wenn er seine Kräfte voll entfaltet…

Amhranai meint: Ich habe den großen Fehler begangen, dieses Buch nachts zu lesen. Allein im Haus, überall knackte es und draußen huschten Schatten an den Fenstern entlang. Dies ist keine gute Kombination für einen entspannten Leseabend – schon gar nicht mit einem brillianten Thriller wie diesem hier. Schon die beiden Bücher, die ich zuvor von Katzenbach gelesen habe (Die Anstalt und Der Patient), haben mich sehr begeistert, doch dieses Buch hat mich schlichtweg umgehauen. Die Sachlichkeit, mit der Katzenbach die grausamen Taten Michaels beschreibt und geschehen lässt, gehen sofort unter die Haut und sorgen für eine mächtige Gänsehaut. Es scheint über alles Menschliche hinauszugehen, was dieser Mensch veranstaltet, um sich die Liebe und Zuneigung (wenn es denn das wirklich ist, was er will) einer jungen Frau zu sichern. Harmlosere Ideen wie Telefonanrufe und mildes Verfolgen nimmt man als Leser ja noch in Kauf, wenn man sich auf so eine Geschichte einlässt, doch irgendwann waren die Grenzen zum Wahnsinnigen und Bösen dann deutlich überschritten, was mich fast davon abgehalten hat, weiterzulesen. Doch natürlich musste ich wissen, wie dieser Thriller ausgeht!

Neben der enormen Nüchternheit, mit der Michaels Taten und Gedanken geschildert werden, bekommt man eine völlig andere Gefühlswelt vermittelt, nämlich die, in der sich Ashley und ihre Familie bewegen. Diese völige Hoffnungslosigkeit und pure Verzweiflung, die an ihnen allen nagt und für schiere Panik sorgt, ist so zum Greifen nah und so verdammt real, dass man sie am liebsten selbst beschützen würde. Von einem Irren verfolgt zu werden und nichts von dem, was er plant und ausführt, verhindern zu können, ist furchtbar. Ich konnte mich so gut in Ashley hineinversetzen und spüren, wie sie sich fühlen muss. Dass sie keine Chance hat, dem zu entrinnen, was Michael ihr antut, und dass es sie gleichzeitig völlig zerstört.

Irritierend an dem Buch sind kleine eingeschobene Unterhaltungen zwischen zwei Personen, die bis ganz zum Ende nicht näher beleuchtet werden. Sie unterhalten sich über den Fall, aber es wird nicht klar,wer denn da eigentlich mit wem spricht. Auch habe ich oft die Teile ein wenig schneller gelesen, weil ich wissen wollte, wie die Geschichte weitergeht.

Fazit: Eigens für dieses Buch habe ich mir kurzfristig eine neue Kategorie einfallen lassen, nämlich Buch des Monats. Wie schon der Name sagt, wähle ich jeden Monat ein Buch aus, was meine Topempfehlung darstellen soll. In diesem Fall ist das definitiv Das Opfer! Nur ein Tipp: Möglichst tagsüber lesen, wenn man nachts gern noch schlafen möchte. Ich spreche aus Erfahrung.

Mini-SuB #2

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Ich gebe zu, die Mini-SuBs habe ich in der letzten Zeit ein wenig schleifen lassen 😉 Schuld war vor allem meine Spontanität, die bei der Buchauswahl wiederholt auftrat und verhinderte, dass ich mir einen kleinen Plan machen konnte. Nach meinem Umzug vom vergangenen Wochenende, der aufgrund von weniger Regalen zu einer völligen Umorganisation meiner Bücherschätze führte, ändert sich das jetzt aber wieder. Deshalb hier mein zweiter offizieller Mini-SuB:

 

Jane Austen – Überredung

Marek Krajewski – Der Kalenderblattmörder

Martin Demmler – Robert Schumann und die musikalische Romantik

Mark Twain – The Adventures of Huckleberry Finn

John Katzenbach – Das Opfer

Wieder eine bunte Mischung. Aus den letzten beiden Monaten muss ich noch je zwei Bücher auf Englisch lesen (eins nachholen, eines zur Strafe für das Verpassen der Monatsaufgabe der I’m in…English-Challenge), aber das flechte ich auch noch mit ein. Dieser SuB ist eher krimilastig, gemischt mit Klassikern und einem Buch über einen Musiker, der mich schon seit geraumer Zeit interessiert – Robert Schumann. Mittlerweile habe ich schon einige Bücher über ihn und auch seine Frau Clara in meinem Bücherregal stehen, freue mich aber immer über Neuanschaffungen, die mein Wissen noch ergänzen. Mal schauen, was dieses Werk mir bringen wird! Begonnen habe ich schon mit Überredung, was danach kommt, weiß ich noch nicht genau.