First Kiss

[Song of the Week] SoKo – We Might Be Dead By Tomorrow

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In den letzten Tagen macht ein Kuss-Video der besonderen Art die Runde: zwanzig Menschen wurden jeweils mit einem Fremden zusammengebracht, den sie noch nie zuvor gesehen haben. Bei ihrer ersten Begegnung sollen sie nicht etwa nur Smalltalk betreiben, sondern einen Kuss austauschen; etwas Privates und Vertrautes als Gegensatz zu der Fremde, die bis zu dem Moment anherrscht, bis die Lippen sich berühren. Hier könnt ihr es anschauen, und danach unter dem Video weiterlesen:

Was mich genauso berührt hat wie die Pärchen, die dabei entstanden sind, ist die Musik, die leise im Hintergrund zu hören ist. Beim ersten Mal empfand ich sie als ruhigen Gegensatz zu den gezeigten Szenen, beim zweiten Mal hörte ich schon eher auf die Musik als dass ich den Bildern Aufmerksamkeit schenkte, und beim dritten Mal haben die Lyrics von „We Might Be Dead By Tomorrow“ von SoKo mich gefangengenommen und lassen mich seitdem nicht mehr los.

Die Aufforderung hinter dem Lied ist simpel formuliert: lebe, denn schon bald werden wir nicht mehr sein. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt als das Jetzt, um Liebe und Zuneigung zu teilen. Unabhängig von der Situation, mit der dieses Lied verknüpft ist, bewegt mich der Text noch auf einer deutlich tiefergehenden Ebene, da ich vor kurzem erfahren musste, wie es ist, wenn jemand aufgibt, weil er das Schöne im Leben nicht mehr erkennen kann. Dieser Moment der völligen Schwärze muss entsetzlich sein. Jeder hat ohnehin nur eine begrenzte Zeit, die er auf dieser Erde zubringen kann, und diese sollte nicht ungenutzt vorbeigehen, oder mit Warten verschwendet werden. Warten darauf, dass man bereit für etwas ist. Liebe, einen Wechsel, das Angehen eines Problems. Genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt, und es wird sich lohnen, den Schritt zu gehen. Schon morgen kann die Chance vorübergegangen sein, und dann ist es zu spät. Lass es nie zu spät sein.